Gala lebt von einer Riesenstimmung

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Von Dirk Rodenbusch

(Text und Fotos)

Borken . Am Ende der 1. Borkener Thai-Box- und Kampfkunst-Gala gab es nur Gewinner. Die gut 800 Zuschauer, die am Samstagabend im ausverkauften Vennehof Sport vom Feinsten sahen, die Thai-Boxer, die ihren spektakulären Sport eindrucksvoll demonstrierten und ohne größere Blessuren den Ring verließen, die heimischen Kampfsport-Vereine, die sich auf einer großen Plattform präsentieren durften und nicht zuletzt die Kinderkrebshilfe "Horizont" Weseke, die sich sicherlich auf einen großen Scheck freuen darf. Zu Gunsten des Weseker Vereins hatten federführend der Thai-Gym Club Borken sowie die Klubs Shotokan-Karate, Wing Tsun, Taekwondo Club Baek Ho, Tai Chi Chuan, die Borken Sharks und die Borken Seacats den Kampfabend organisiert.

Die Atmosphäre passte von Beginn an, wurde dann aber gleich im ersten Kampf des Abends noch einmal richtig angeheizt, als der Borkener Christoph Galitzki gegen den Essener Fink in den prächtig ausgeleuchteten Ring stieg. Galitzki zeigte sich top-fit, hatte seinen Gegner im Griff und durfte sich letztlich vom frenetischen Publikum als 3:0-Sieger feiern lassen. Ein Auftakt nach Maß, wie nicht nur Ringsprecher Jürgen Besseling befand. Der hatte vor dem ersten Kampf bei der Begrüßung mit dem Schirmherren der Veranstaltung, Borkens Bürgermeister Rolf Lührmann, im Ring gestanden. Der erste Bürger der Kreisstadt freute sich darüber, dass die Kampfabend-Premiere so gut angenommen wurde.

Nach einem weiteren C-Klassen-Kampf, den der Duisburger Heinen gegen den Waldbrüler Welsch mit 3:0 für sich entscheiden konnte, wurde es wieder richtig laut im Vennehof. Es folgte der Auftritt des Lokalmatadoren Julian Vrenegor, der sich durch künstlichen Rauch und flankiert von den Borken Sharks und den Cheerleaderinnen Borken Seacats den Weg Richtung Ring bahnte. Lautstark unterstützt von seinen Fans gab Vrenegor gegen den erfahrenen Bremer Kämpfer Mogalla über drei Runden alles, musste dann aber doch in eine 0:3-Niederlage einwilligen, die nach Meinung der Zuschauer zwar verdient war, dann aber doch etwas zu deutlich ausfiel. Julian Vrenegor selbst nahm die Niederlagen gelassen hin, gönnte sich erst einmal ein Bierchen: "Das erste seit zwei Monaten. Während der harten Vorbereitung gab es absolut keinen Alkohol." Ein klares Indiz dafür, dass der Kampfabend im Vennehof nichts mit einer "Kirmesveranstaltung" gemein hatte. Es folgten zwei weitere Auftritte von Thai-Gym- Mitgliedern. Gültekin Kutlu trat gegen den Bergneustädter Wiebe an, gab aber den Kampf nach zwei Runden auf. Sein Trainer Thomas Stolzenberg: "Der Kampf kam wohl doch zu früh. Bei Gültekin ist eine alte Rippenverletzung wieder aufgebrochen." Einen weiteren Sieg für die Borkener Gastgeber fuhr dann David Kropfgans in der C-Klasse bis 91 kg gegen Illunger (Waldbrül) ein. Kropfgans wehrte in der ersten Runde die wilden Angriffe seines Gegners ab, spielte dabei seine ganze Erfahrung aus. In Runde zwei wurde sein junger Kontrahent schon bedeutend "ruhiger", ehe er noch vor der dritten Runde völlig ausgepowert das Handtuch warf.

Auf dem Zenit war die Stimmung, als Lokalmatador Richard Strunk mit einem gekonnten Satz über die Seile in den Ring sprang. Der ehemalige Internationale Deutsche Meister trat im Hauptkampf (Klasse B, bis 76 kg) gegen den Duisburger Bezgin an. Von Beginn an schenkten sich beide Kämpfer gar nichts, es entwickelte sich ein völlig offener Fight. Mitte der zweiten Runde entdeckte der Ringrichter dann beim Duisburger einen blutenden Cut an den Stirn, brach den Kampf ab. Mit dem Ergebnis, dass Richard Strunk als umjubelter Sieger das Viereck verließ und sich "zur Belohnung" erst einmal auf den Schultern seiner enthusiastischen Fans um den Ring tragen ließ. Wahrlich einer toller Abschluss einer gelungenen Veranstaltung.